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Wie der Dresdner „Canaletto-Blick“ entstand

Als der italienische Maler Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, Mitte des 18. Jahrhunderts am sächsischen Hof weilte, schuf er zahlreiche großformatige Gemälde von Dresden, Pirna und der Festung Königstein – bis heute faszinieren diese Veduten mit ihrem Detailreichtum und geben einen einzigartigen Einblick in Architektur, Alltag und Repräsentation im Barockzeitalter.

Berühmte barocke Ansichten von Dresden, Pirna und der Festung Königstein

Bernardo Bellotto (1722–1780) gilt als einer der wichtigsten Maler von Stadtansichten und Landschaften im 18. Jahrhundert. Wie sein Onkel und Lehrer Antonio Canal arbeitete er unter dem Künstlernamen Canaletto. Nach den Anfängen in seiner Geburtsstadt Venedig lebte und wirkte er ab 1747 in Dresden und schuf für den sächsischen Kurfürsten Friedrich August II., der als August III. auch König von Polen und Großherzog von Litauen war, großformatige Veduten.

Bernardo Bellotto: Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke, 1748, © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Berühmt geworden und regelrecht sinnbildlich für Dresden ist das Gemälde „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“, das den bis heute prägenden „Canaletto-Blick“ auf die Altstadt zeigt. Im Auftrag des Kurfürsten entstanden außerdem elf Panoramen Pirnas und fünf Motive der Festung Königstein. Nach Zwischenstationen in Wien und München übersiedelte Bernardo Bellotto 1766 in die Königsstadt Warschau, die er bis zu seinem Tod ebenfalls in großen Veduten festhielt.

Pirna ehrt Canaletto jedes Jahr mit einem „lebendigen“ Gemälde

Aus dem Jahr 1753 stammt das Canaletto-Gemälde „Der Marktplatz von Pirna“. Noch heute sieht es rund um den Markt der malerischen Stadt am Tor zur Sächsischen Schweiz beinahe genauso aus, wie der Maler die Szenerie einst auf Leinwand bannte.

Historischer Marktplatz von Pirna

Jedes Jahr wird das Gemälde „Der Marktplatz von Pirna“ als „Lebendiges Canalettobild“ am Ursprungsort nachgestellt. Foto: Jens Dauterstedt

In dieser Kulisse aus Renaissance- und Barockfassaden wird jedes Jahr Ende April das „Lebendige Canalettobild“ nachgestellt. Weitere Eindrücke erwarten Pirna-Besucher stets am ersten Samstag im August. Dann lockt die stimmungsvolle Hofnacht hinter die Fassaden der auf den historischen Canaletto-Stadtansichten verewigten Gebäude.

Bernardo Bellotto: Der Marktplatz von Pirna, 1753–1754 © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Hans-Peter Klut

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