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Sieben Bergbau-Erlebnisse für abenteuerlustige Familien

Unter Tage waren die Bergleute im Erzgebirge einst in dunklen, engen Stollen auf der mühsamen Suche nach wertvollen Rohstoffen. In diesen sieben spannenden Schaubergwerken und Museen können sich Kinder und Erwachsene einmal selbst wie Bergmänner fühlen.

Hinweis: Bei einer Bergwerksführung sind festes Schuhwerk und passende Kleidung zu empfehlen, denn unter Tage ist das Gelände in der Regel uneben und es herrschen das ganze Jahr über Temperaturen zwischen acht und zehn Grad.

1. Bergbaumuseum Altenberg

Foto: Daniel Kaulfürst

Im „Neubeschert-Glück-Stollen“ in Altenberg geht es fast waagerecht in den Berg. Dort warten dem Original nachempfundene Arbeitsorte, die zeigen, wie hier über 550 Jahre lang Zinnerz gefördert wurde. Auf Wunsch und nach vorheriger Absprache wird die Untertageführung auch als geheimnisvolle Taschenlampenführung angeboten.

Der Schaustollen gehört zum Bergbaumuseum Altenberg. „Anfassen erlaubt“ heißt es auf der Freifläche vor dem Stollenmundloch, wo Bergbauausrüstungen zur Erzgewinnung, Förderung und Erzaufbereitung ausgestellt sind. An bestimmten Aktionstagen können Kinder das Bergmannsdiplom ablegen, Mineralien schürfen oder eine Schatzsuche unter Tage unternehmen.

Bergbaumuseum Altenberg, Mühlenstraße 2, 01773 Altenberg

Tel. 035056 31703

Öffnungszeiten: täglich außer freitags 10–16 Uhr

Führungen: täglich außer freitags 11, 13 und 15 Uhr (jeweils ab 2 Personen)

Dauer der Führung: ca. 1 Stunde

Mindestalter für die Schaustollen-Führung: 4 Jahre

2. Schaubergwerk „Herkules-Frisch-Glück“ Waschleithe

Foto: Thomas Schlorke

In Sachsens ältestem Schaubergwerk gibt es 80 Meter unter der Erde große Marmorsäle, smaragdgrüne Seen und leuchtende Mineralien zu entdecken. Mit Schlägel und Eisen, den Werkzeugen der Bergleute, darf sogar ein eigenes Stück Marmor aus dem Berg geschlagen werden.

Über Tage können Kinder in der Bergmännischen Erlebniswelt an Mitmachstationen wie dem Pochwerk und der Erzwäsche aktiv nachempfinden, wie aufwändig die Erzgewinnung in früherer Zeit war. Zu den Familienangeboten des Schaubergwerkes zählen auch Kindergeburtstage und eine weihnachtliche Kindermettenschicht mit dem Berggeist Knuffel.

Schaubergwerk „Herkules-Frisch-Glück“, Am Fürstenberg 6, 08344 Grünhain-Beierfeld OT Waschleithe

Tel. 03774 24252

Führungen: Dienstag–Sonntag 13, 14 und 15 Uhr

Dauer der Führung: ca. 1 Stunde

Mindestalter für die Bergwerksführung: 4 Jahre

3. Besucherbergwerk „Markus-Röhling-Stolln“

Foto: Markus-Röhling-Stolln

Die gelbe Grubenbahn fährt rund 600 Meter hinein in den Markus-Röhling-Stolln bei Annaberg-Buchholz. Der anschließende Rundgang unter Tage führt zu Zeugnissen des Silber- und Kobaltbergbaus von 1733 bis 1857 sowie des späteren Uranbergbaus. Dabei wird die alte Technik auch vorgeführt, was für ordentlich Lärm im Berg sorgt.

Beeindruckend ist der originale Nachbau eines neun Meter hohen hölzernen „Kunstrades“ – dieses Wasserrad ist voll funktionstüchtig. Zurück über Tage können Originalmaschinen des Wismutbergbaus besichtigt werden. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, wird eine vorherige Anmeldung für die Führung empfohlen.

Besucherbergwerk „Markus-Röhling-Stolln“, Sehmatalstraße 15, 09456 Annaberg-Buchholz OT Frohnau

Tel. 03733 52979

Öffnungszeiten: täglich 9–16.30 Uhr

Führungen: täglich; erste Führung 10 Uhr, letzte Führung 16 Uhr (um 16 Uhr ab 4 Personen)

Dauer der Führung: ca. 1,5 Stunden

Mindestalter für die Bergwerksführung: 6 Jahre

4. Zinngrube Ehrenfriedersdorf

Foto: Désirée Scheffel

Einen aufregenden Ausflug verspricht gleich zum Beginn der Führung die Seilfahrt im Förderkorb hinunter in bis zu 100 Meter Tiefe. Besucht werden authentische Schauorte, an denen noch zahlreiche druckluftbetriebene Bergbaugerätschaften zu bestaunen sind. Ein Erlebnis ist außerdem die Grubenbahnfahrt auf dem Tiefen Sauberger Stolln.

In den Ferien gibt es in der Zinngrube spezielle Familienprogramme über und unter Tage. Auch Kindergeburtstage im Bergwerk sind möglich. Da die Zahl der Plätze bei den Führungen unter Tage begrenzt ist, wird um vorherige Anmeldung gebeten.

Zinngrube Ehrenfriedersdorf, Am Sauberg 1, 09427 Ehrenfriedersdorf

Tel. 037341 2557

Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag 10–16 Uhr

Führungen: Mittwoch–Sonntag, Feiertag 10 Uhr Erlebnisführung, 13 und 15 Uhr Touristikführung, in den Ferien zusätzlich am Dienstag (jeweils ab 2 Personen)

Dauer der Führung: Touristikführung ca. 1,5 Stunden; Erlebnisführung ca. 2,5 Stunden

Mindestalter für die Bergwerksführung: 6 Jahre für Touristikführung, 10 Jahre für Erlebnisführung

5. Lehr- und Schaubergwerk Frisch Glück „Glöckl“ Johanngeorgenstadt

Foto: Tourist-Information Johanngeorgenstadt

„Glück Auf im Glöckl“ werden die Besucher im Schaubergwerk von Johanngeorgenstadt begrüßt. Was es mit dem Namen auf sich hat, erfahren sie während der Führung zu Originalschauplätzen ebenso wie Wissenswertes vom Silber- bis zum Uranabbau sowie zur Geologie.

Auch selbst Hand anlegen und sich mit Schlägel und Eisen auszuprobieren, ist möglich. Vielleicht wird sogar der sagenumwobene Berggeist gesichtet, der tief unter der Erde und weitab des Sonnenlichts leben soll. Ein Highlight ist die Ausfahrt mit der Grubenbahn.

Lehr- und Schaubergwerk Frisch Glück „Glöckl“, Wittigsthalstraße 13–15, 08349 Johanngeorgenstadt

Tel. 03773 882140

Führungen: Dienstag–Sonntag, Feiertag 10.30, 12 und 13.30 Uhr (jeweils ab 5 Personen, außer 13.30 Uhr)

Dauer der Führung: ca. 1–1,5 Stunden

Mindestalter für die Bergwerksführung: 5 Jahre

6. Schaubergwerk Molchner Stolln in Pobershau und Besucherbergwerk Pferdegöpel auf dem Rudolphschacht in Lauta

Foto: 360grad-team

Marienberg besitzt gleich zwei spannende Bergbauerlebnisorte. Schon seit 1934 kann der Molchner Stolln in Pobershau besucht werden, wo ab dem Ende des 15. Jahrhunderts Zinn, Kupfer und Eisen abgebaut wurden. Der geführte Rundgang führt unter anderem zu trocken gesetzten Bogen- und Kreuzgewölben und einem wassergefüllten Blindschacht.

Am Pferdegöpel auf dem Rudolphschacht in Lauta zeigt die original wiedererrichtete Förderanlage, wie im 19. Jahrhundert gearbeitet wurde. Als Höhepunkt finden an Wochenenden und Feiertagen Schauvorführungen mit Pferden statt. Auch der große mechanische Märchenberg in der Bergschmiede fasziniert die Jüngsten.

Schaubergwerk Molchner Stolln, AS – Dorfstraße 67, 09496 Marienberg OT Pobershau

Tel. 03735 62522

Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag, Feiertag 10–16 Uhr

Führungen: 10, 11.30, 13, 14.30 und 16 Uhr (jeweils ab 2 Personen)

Dauer der Führung: ca. 45 Minuten

Mindestalter für die Bergwerksführung: 4 Jahre

Besucherbergwerk Pferdegöpel auf dem Rudolphschacht, Lautaer Hauptstraße 12, 09496 Marienberg OT Lauta

Tel. 03735 608968

Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag, Feiertag 10–16.30 Uhr

Führungen über Tage (Untertage-Führungen schließen sich bei Bedarf daran an): Dienstag–Freitag 13 und 14.30 Uhr, Samstag/Sonntag, Feiertag 11, 13 und 14.30 Uhr

Schauvorführungen mit Pferden: Samstag/Sonntag, Feiertag 13 und 14.30 Uhr

Mindestalter für die Bergwerksführung: 6 Jahre

7. KohleWelt Oelsnitz (voraussichtlich ab Mitte Januar 2025)

Foto: G. Lorenz

Nach umfangreichem Umbau wird das bisherige Bergbaumuseum in Oelsnitz voraussichtlich Mitte Januar 2025 als KohleWelt wiedereröffnet. Hier tauchen Groß und Klein ein in die 800-jährige Geschichte des sächsischen Steinkohlebergbaus. Bei einer digitalen Museumsrallye gilt es, spielerisch Aufgaben und Fragen zu beantworten, um ein Kohlenstück zum Glühen zu bringen. Außerdem gibt es zahlreiche Aktivstationen zum Mitmachen sowie den Erlebnisspielplatz „Zwergenschacht“.

Für Familien finden regelmäßig thematische Erlebnisführungen statt und auch Kindergeburtstage können im Museum gefeiert werden. Alle Ausstellungsbereiche, zu denen auch ein Anschauungsbergwerk gehört, können ohne Altersbeschränkung besucht werden.

KohleWelt, Pflockenstraße 28, 09376 Oelsnitz/Erzgeb.

Tel. 037298 93940

Öffnungszeiten (ab Mitte Januar 2025): Dienstag–Sonntag 10–17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)

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