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Erich Kästner: Eine Kindheit in der Dresdner Neustadt

Das Werk Erich Kästners begeistert seine Leser bis heute, von seiner gesellschaftskritischen Lyrik und Prosa bis zu den heißgeliebten Kinderromanen, die nach wie vor in jeder Generation neu verfilmt werden. Vor 125 Jahren, am 23. Februar 1899, wurde Kästner in der Dresdner Neustadt geboren, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Eine prägende Zeit, aus der sich mancherlei Anspielung in seinen Büchern wiederfindet.

Zwischen Königsbrücker Straße und Albertplatz

Besonders wertvoll sind die autobiografischen Erinnerungen „Als ich ein kleiner Junge war“, mit denen sich Kästner-Fans auf die Spuren des Autors begeben können. Ein guter Startpunkt ist die Königsbrücker Straße 66: Hier, am Geburtshaus Kästners, ist heute eine Gedenktafel angebracht. Auch in den Häusern Nummer 38 und 48 wohnte der spätere Schriftsteller gemeinsam mit seinen Eltern Ida und Emil einige Jahre.

Auf der Gartenmauer des Erich-Kästner-Hauses für Literatur überblickt der junge Erich Kästner als Bronzeskulptur den Albertplatz. Foto: Stephan Böhlig (DML-BY)

In Richtung Elbe mündet die Königsbrücker Straße in den Albertplatz. Straßenbahnen, Autos und Menschen tummeln sich an diesem Verkehrsknotenpunkt und Tor zur Neustadt, an dem sich seinerzeit auch Erich Kästner viele Stunden aufhielt. Oft war er in direkter Nachbarschaft in der Villa seines Onkels, des cholerischen Pferdehändlers Franz Augustin, in der Antonstraße 1 zu Gast.

Einblicke in Kästners Leben und Werk

Von der Gartenmauer des Hauses aus überblickte der jugendliche Kästner gern das bunte Treiben auf dem Platz. Heute sitzt er als Bronzedenkmal auf der Mauer des Grundstücks. Die restaurierte Villa des Onkels beherbergt seit dem Jahr 2000 ein Museum für Erich Kästner, wo die Besucher in vielen kleinen Schubladen mit Zeitungsartikeln, Briefen und Fotos stöbern und sich so individuell in Kästners Leben und Werk vertiefen können.

Am Anfang der Alaunstraße ist ein weiteres Denkmal zu Ehren des Schriftstellers zu finden. Foto: Frank Exß (DML-BY)

Wer seinen Spuren in der Neustadt weiter folgen will, findet mit der Dreikönigskirche an der Hauptstraße jenes Gotteshaus, in dem Erich Kästner getauft und konfirmiert wurde. In der 4. Bürgerschule in der Tieckstraße ging er zur Schule und im Neustädter Turn- und Sportverein in der Alaunstraße absolvierte der talentierte Sportler seine ersten Turnübungen. Die Turnhallen wurden im Krieg zerstört und die „Scheune“ errichtet, die ein beliebter Veranstaltungsort des Viertels ist, aktuell jedoch umgebaut wird.

Am Albertplatz/Ecke Alaunstraße zeigt eine Skulptur den für Kästner so typischen Hut und 39 Bücher – jedes steht für eines seiner Werke. Eine Kaffeetasse erinnert an seine schöpferischen Stunden im Kaffeehaus, das Whiskyglas symbolisiert die Vorliebe seiner letzten Lebensjahre.

Dresden ehrt Erich Kästner im Jubiläumsjahr 2024

In Dresden sind 2024 anlässlich des 125. Geburtstages von Erich Kästner die unterschiedlichsten Veranstaltungen geplant. Unter dem Motto „Alles Kästner“ reicht die Bandbreite von Lesungen und Vorträgen bis zu Improvisationstheater und Familienkonzerten. Das komplette Programm gibt es auf der offiziellen Website dresden-kulturstadt.de.

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