Ein Besuch … im Vogtlandmuseum Plauen
Wie sah das Leben zur Ära der Vögte im Mittelalter aus, wie kam das Vogtland zu seinem Namen und was wurde alles während der wirtschaftlichen Blütezeit des Plauener Tuchhandelns im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts erschaffen? Wer mehr über die wechselvolle Geschichte der Region erfahren möchte, ist im Vogtlandmuseum genau an der richtigen Adresse. Auch die vielfältigen Traditionen und die Kultur der Vogtländer werden in Plauen unter die Lupe genommen.
Prächtige Räume des 18. Jahrhunderts
Seit 1920 ist das Museum in den heute denkmalgeschützten Gebäuden in der Nobelstraße beheimatet. Ursprünglich dienten die Museumshäuser ab Ende des 18. Jahrhunderts ihren vermögenden Erbauern als Wohn- und Geschäftsdomizil. Und dass diese sehr wohlhabend waren, fällt auch gleich von außen auf. Die prunkvolle Hausfassade ist ein echter Blickfang.
Im Inneren sind zahlreiche sorgfältig restaurierte Wohn- und Repräsentationsräume die architektonischen Glanzpunkte. In ihnen scheint die Zeit des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts stehengeblieben zu sein und man kann sich ausmalen, wie hier damals gelebt und gefeiert wurde. Das fällt auch in einem Zimmer leicht, in dem schon der französische Kaiser Napoleon I. 1812 eine Nacht verbrachte. Bis heute trägt der Raum die Bezeichnung „Napoleonzimmer“.
Der Festsaal ist jedoch das unbestrittene Juwel des Vogtlandmuseums. Erbaut 1789 im französischen Stil, wirkt sein Stuck- und Goldgepränge eher wie aus einem Adelsschloss als aus einem Bürgerhaus.
Historische Objekte aus der vogtländischen Geschichte
Neben den herrschaftlichen Räumen beherbergt das Museum einen gewaltigen, hochqualitativen Bestand an historischen Objekten aus der vogtländischen Geschichte. In den diversen Abschnitten der Dauerausstellung finden Besucher unter anderem archäologische Zeitzeugen, Münzen, Medaillen, bäuerliche Möbel oder Kunsthandwerk. Außerdem gibt es eine repräsentative Galerie der Werke vogtländischer Künstler vergangener Epochen, einen exklusiv den Facetten der unverkennbaren Mundart gewidmeten Bereich und regelmäßige Sonderausstellungen.
Beispielsweise lädt ab Ende November 2024 die Weihnachtsschau unter dem Titel „Von Puppen und Stuben – Spielzeug rund ums Weihnachtsfest“ dazu ein, in die festliche Stimmung vergangener Zeiten einzutauchen. Nostalgisches Spielzeug und liebevoll gestaltete Räume lassen die Magie des Weihnachtsfestes lebendig werden und versetzen Groß und Klein in weihnachtliche Vorfreude.
Filigrane Plauener Spitze
Auch die Außenstellen des Heimat- und Regionalmuseums sind der Geschichte des sächsischen Vogtlandes gewidmet: Die Gedenkstätte Jüdischer Friedhof Plauen, das Hermann-Vogel-Haus Krebes und das Spitzenmuseum Plauen gehören dazu. Seit seiner Eröffnung 1984 präsentiert das einzige Museum Deutschlands zum Thema Spitze Erzeugnisse einer einzigartigen Textilbranche und veranschaulicht deren historischen Wandel in Produktion und Gestaltung.
In architektonisch kostbaren Räumen des Alten Rathauses von Plauen kann man wertvollste Exponate der weltberühmten Plauener Spitze finden. Auf etwa 500 Quadratmetern werden textile Kostbarkeiten aus der Zeit des frühen 19. Jahrhunderts bis zu aktuellen Produkten ausgestellt. Dabei erhalten die Besucher viele Informationen über die Geschichte der Stickerei im Vogtland und aktuelle Projekte.
Nobelstraße 7–13
08523 Plauen
Tel. 03741 2912410
Öffnungszeiten
Dienstag–Sonntag, Feiertag 11–17 Uhr
Das Vogtlandmuseum Plauen ist größtenteils barrierefrei zugänglich und bietet außerdem museumspädagogische Angebote für Kindergartenkinder und Schüler sowie Führungen an.
Am Altmarkt 2
08523 Plauen
Tel. 03741 2912474
Öffnungszeiten
Dienstag–Sonntag, Feiertag 11–17 Uhr
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