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Märchenhafte Schlösser und Burgen: Schloss Burgk in Freital

Umgeben von einem idyllischen Park ist Schloss Burgk nicht nur eine touristische Perle, sondern das Schatzkästchen der Stadt Freital. Die einstige Residenz des Freiherrn Dathe von Burgk beherbergt die Städtischen Sammlungen mit hochkarätigen Werken der Dresdner Kunst und Ausstellungen zur Industrie- und Regionalgeschichte.

Rittergut mit Wurzeln in der Renaissance

Schloss Burgk, ein ehemaliges Rittergut am Fuße des Windbergs, befand sich von 1507 bis 1742 im Besitz des Thüringer Adelsgeschlechts von Zeutsch. Nach einem Brand Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es wiederaufgebaut. Teile des Schlosses, vor allem im Erdgeschoss und Keller, gehen jedoch bereits auf die Renaissance zurück.

Das Herrenhaus des Rittergutes war einst der Unternehmenssitz des Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und Eisenhüttenwerkes. Foto: www.schloesserland-sachsen.de/Tilo Harder

Auf einen Besitzerwechsel zum Dresdner Senator Seyler folgte 1768 Carl Gottfried Dathe als Eigentümer des Anwesens, der es um 1800 umbauen ließ. Schon seit jeher gehörten zu Schloss Burgk reiche Steinkohlevorkommen, die vor allem unter dem Montanunternehmer Carl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk ab 1819 an Bedeutung gewannen.

Im Herrenhaus, das 1846 seine heute bekannte Gestalt erhielt, war die Unternehmenszentrale des Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und Eisenhüttenwerkes ansässig. Davon zeugt das kleine Besucherbergwerk „Tagesstrecke Oberes Revier Burgk“ mit seinem Mundloch im Park des Schlosses. Der Grubenbau entstand 1821.

Ausstellungen zur Bergbau- und Stadtgeschichte

Mehr über den jahrhundertelangen Steinkohlebergbau im Weißeritztal verrät die Ausstellung im Herrenhaus des Schlosses, die als besonderes Highlight die erste elektrische Grubenlok der Welt – die „Dorothea“ von 1882 – zeigt. Eingebettet in die Bergbauthematik erfahren Besucher außerdem viel zur Stadt- und Regionalgeschichte.

Den frühindustriellen Steinkohlenbergbau in Sachsen dokumentiert das kleine Besucherbergwerk. Foto: www.schloesserland-sachsen.de/Holm Helis

Die Steinkohle zog viele weitere Unternehmer an, die neben Bergwerken auch Fabriken errichteten und die Industrialisierung vorantrieben. 1921 schlossen sich die einst verträumten Dörfer Deuben, Döhlen und Potschappel schließlich zur Stadt Freital zusammen. Zu DDR-Zeiten bekam die ausgedehnte Industrielandschaft den Beinamen „Tal der Arbeit“.

Städtische Kunstsammlung und Stiftung Friedrich Pappermann

Den zweiten Schwerpunkt des Museumskomplexes Schloss Burgk bildet die Kunst. Im Zentrum stehen sächsische Werke des 19. und 20. Jahrhunderts, vorrangig aus der Zeit von 1890 bis 1950. Neun Gemälde von Otto Dix krönen die Städtische Kunstsammlung, in der weitere namhafte Künstler wie Conrad Felixmüller, Sascha Schneider oder Oskar Zwintscher vertreten sind.

Seit 1993 befindet sich die private Kunstsammlung des Dresdners Friedrich Pappermann (1909–1995) in Freital. Foto: Holm Helis

In einer Dauerausstellung wird außerdem die private Kunstsammlung des Dresdners Friedrich Pappermann präsentiert. Gemälde und grafische Arbeiten entführen unter anderem in die Epoche zwischen Klassizismus und Spätromantik, darunter Landschaftsbilder von Ernst Ferdinand Oehme, Carl Gustav Carus und Christian Friedrich Gille.

Städtische Sammlungen Freital auf Schloss Burgk

Altburgk 61, 01705 Freital

Tel. 0351 6491562

Öffnungszeiten

Dienstag–Freitag 12–16 Uhr

Samstag, Sonntag und Feiertag 10–17 Uhr

Führungen nach Anmeldung

Besucherbergwerk:

April–Oktober (nur mit Führung): Dienstag und Donnerstag 13.30 und 14.30 Uhr, am 1. Sonntag im Monat 11, 12, 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr

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